GITANE AKKROBAT Interview

GITANE AKKROBAT Interview

Jazz ist sehr vielfältig mit verschiedenen Stilen und Einflüssen. Die vorliegende Besetzung mit Akkordeon, Gitarre und Kontrabass ist eher selten und wenn dann ist diese Besetzung eher in Lateinamerika populär.

Es handelt sich heute um das Trio „GITANE AKKROBAT“ mit Roland Pöhlmann (Akkordeon), Andy Mayr (Gitarre) und Stefan Telser (Bass).

Sie kommen aus Moosburg und haben mit Stay Young At Heart Ihre erste digitale Produktion vorgelegt, die auf allen gängigen Plattformen verfügbar ist.

 

Hier der Albumlink: https://album.link/5552md3ftkqq3

Mehr Infos könnt ihr hier erfahren

Über Uns | GITANE AKKROBAT (gitane-akkrobat.com)

 

Die Musik ist locker und leicht. Das Akkordeon bildet das musikalischere Fundament und Gitarre und Bass fühlen die Räume sehr swingend. Die Musik ist von Leichtigkeit und Eleganz getrieben.

Über die Musik habe ich mich mit dem Bandleader Roland Pöhlmann unterhalten.

 

Hallo Roland, schön, dass du Zeit hast für jazzreporter.com!

Wie kam es zu Gründung von „GITANE AKKROBAT“ kam dir die Idee nach einem Urlaub in Argentinien?

 

R:

Ich habe die Band 2021 gegründet; die Idee was Neues zu machen treibt mich aber schon viel länger um. Dazu musste ich nicht Argentinien fahren(J).  Allerdings war die Besetzung bezüglich der Instrumentierung nicht festgelegt. Das hat sich letztlich ergeben. Dem Himmel sei Dank habe ich zwei hervorragende Musiker gefunden, die alle noch dazu in Raum Moosburg leben und auch Lust auf etwas Neues hatten.

 

War es dein Lebenstraum solch eine Gruppe zu haben?

 

R: Für mich ist GITANE AKKROBAT auf jeden Fall ein echtes Herzensprojekt.

Mir ist wichtig, dass die Band lange in dieser Besetzung spielt und ohne Scheuklappen viele Genres auslotet. Wir sind gerade erst am Anfang.

Eine Herausforderung ist ohne Schlagzeug zu spielen, ohne dass dem Zuhörer etwas fehlt.

 

Woher kam die Idee für den Titel der Produktion „STAY YOUNG AT HEART“?

 

R: Nachdem das Durchschnittsalter der Band deutlich in der 2.Lebenhälte verortet ist, sagt der Titel augenzwinkernd aus, dass man als Musiker zwar gut gereift ist, aber im Herzen immer noch jung genug geblieben ist, um Neues ausprobieren.

 

Wie hast du die Stücke für diese CD-Produktion ausgewählt?

 

R: Eigentlich wollten wir nur 3 Stücke für ein Demo aufnehmen, um uns für Live Gigs in 2022 zu bewerben. Wir sind dann im Februar 2022 ins Studio gegangen und haben dann in rekordverdächtigen 3 Stunden gleich 7 Stücke live – also ohne Netz und doppelten Boden-  eingespielt und somit ein ganzes Album produziert über das wir uns sehr freuen.

Um ehrlich zu sein decken die 7 Stücke aber keineswegs unser ganzes Spektrum ab.

Dazu braucht es mindestens noch ein weiteres Album.

 

Bei der Nummer Payadora komme ich mir vor wie einer argentinischer Bar. Was begeistert dich an dieser Nummer besonders?

 

R: Payadora ist eine typische Milonga – Mich begeistern die Stimmungswechsel zwischen Leichtigkeit und wehmütigen Schwelgen. Eben wie im echten Leben.

 

Die Nummer „Sanfona Sentida“ ist für mich das swingende Stück auf der CD, denn dein Akkordeon schwebt hier schön über die Harmonien hinweg.  Hast du zu der Nummer eine besondere Verbindung?

 

R: Das Stück kommt aus Brasilien -einem Land von exzellenten Akkordeonspielern, die mich auch inspirieren. Akkordeon heißt auf portugiesisch Sanfona und sentida = gefühlt -> also sinngemäß gefühlvolles Akkordeon. Das wollten wir auch mit unserer Interpretation rüberbringen.

 

Der Song „Home“ klingt nach Sehnsucht und Verlassenheit- warum hast du diese sehnsüchtige Ballade ausgewählt?

 

Das Stück ist von Myriam Alter und eine Hommage an den Tango Nuevo. Mir gefällt die Komposition ganz einfach.

 

Ist Astor Piazolla ein Vorbild von dir? Die Nummer Chiquillin de Bachin klingt nämlich danach.

 

R:  Ich schätze Astor Piazolla für seine vielen tollen Kompositionen und seinen Beitrag zur Weiterentwicklung des traditionellen Tangos.  Er hat ausgehend von seinen musikalischen Wurzeln etwas Neues geschaffen und hat unbeirrt seinen Weg gefunden und beschritten.

 

Bei „Bossa Dorado“ schmust der Bass mit den Akkordeon - ist dies dein Lieblingsbossa?

 

R: Ja das kann man so sagen. Ich denke bei „Bossa Dorado“ speziell beim Intro immer an James Bond Filme. Wir haben uns bewusst für ein eher langsames Tempo entschieden.

 

Danach endet die digitale Produktion mit „Elevation of Love“ und „Can´t Find My Way Home“ eher ungewöhnlich mit einem Modern-Jazz Song und Rocksong. Wolltest du diese Lieder mal im Tangojazz-Stil spielen?

 

R: Wie gesagt, wir tasten uns mit dieser Trio-Besetzung an viele Genres heran, die man so nicht erwarten würde. Aber genau das reizt uns.  Elevation of Love stammt von E.S.T. auch ein Instrumental-Trio des leider zu früh verstorbenen Pianisten Esborn Svensson.

Den Steve Winwood Klassiker “Can´t find my way home” hat seinen eigenen Groove und Charme.

Bei unserem nächsten Konzert spielen wir erstmals unsere Version von „Kashmir“ – einen echten Rock Klassiker von Led Zeppelin. Man darf gespannt sein.

 

Wann können wir dich in München und Stuttgart mit der Band live sehen?

 

R: Wir spielen jetzt in den kommenden Monaten in unserer Heimatregion Moosburg/Landshut/Freising.

Im Herbst werden wir vermutlich nochmal in der Jazzbar Vogler in München spielen.

Wir kommen gerne nach Stuttgart, wenn du uns vermittelst. Der Ball liegt bei Dir. J

Danke für das Interview.

 

Danke für deine Zeit für jazzreporter.com

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