Ralph Lalama

Ralph Lalama

Die schönste Arbeit vom Jazzreporter ist es interessante Musiker zu treffen und dabei auch sehr gute Musik zu hören. Ich hatte in dieser Tätigkeit die Möglichkeit Ralph Lalama im Backstagebereich des Clubs Bix  kennenzulernen.

 

Ralph Lalama wurde am 30.01.1951 in Pittsburgh Pennsylvania geboren, aus der gleichen Stadt stammte auch der Jazztrompeter Roy Eldridge. Schon mit 13 Jahren spielte Ralph Lalama Gospels in der Kirche. Kurz danach wurde er Profimusiker in einer Soulband, In dieser Tätigkeit spielte er in einer Vorgruppe für die Temptations. In den 70ern und frühen 80ern lernte er das Handwerk bei den Big Bands von Woody Herman und Buddy Rich. Seit 1983 ist er Mitglied im Village Vanguard Orchestra und hat als Leader an die 9 CDs aufgenommen. Außerdem arbeitet er regelmäßig mit dem Joe Lovano Nonett zusammen. Das Nonett hat in der Zwischenzeit 9 Grammys gewonnen.

 

Ende September war Ralph Lalama im Jazzclub Bix in Stuttgart, dort spielte er extra für mich den Sinatra-Song „This Love of Mine“. Die swingende Band mit Bernd Reiter und Helmut Kagerer machte aus der Ballade einen sanften Swinger. Der gebürtige Regensburger Helmut Kagerer spielte eine sehr soulige Gitarre ganz im Stil vom Wes Montgomerey. Ralph Lalama spielte sehr kernige Solos, vor allem die Gitarrensolos stachelten Ralph Lalama zu wahren Höchstleistungen an. Der Schlagzeuger Bernd Reiter lieferte wie immer einen soliden swingenden Beat ab. Bei den Balladen ist auch deutlich der Einfluss von Dexter Gordon oder auch Sonny Rollins spürbar, dies sind zwei große Vorbilder von Ralph Lalama. Aber auch für überraschende Momente sorgte Ralph Lalama, denn er spielte recht flott verschiedene rhythmische Solos mit schönen Harmonien, wie z.B. bei den Thad Jones Klassiker „The Interloper“ oder auch beim  Standard „ There Will Be Never Another You“. Ralph ist also ein große Melodiker und ein versierter Hard Bop Jazzsaxophonist. Es war auf alle Fälle ein sehr netter Konzertabend-fast wie ein kleines Familientreffen.

© Aleksej Schicke, Stuttgart // Ralph Lalama Quartett / 2017
© Aleksej Schicke, Stuttgart // Ralph Lalama Quartett / 2017

Auch die vorgestellte CD New York Meeting (mit Helmut Kagerer Gitarre, Andy McKee Bass, und Bernd Reiter (Schlagzeug)) ist die perfekte CD für einen entspannten Abend. Die CD swingt von der ersten Note bis zur letzten Note. Auch hier gefallen mir vor allem die Balladen besonders gut. Eine sehr dramatische Ballade ist „Where Are You“, hier kann man den Schmerz des Protagonisten förmlich als Zuhörer mitfühlen. Auch die Band spielt flüssig zusammen, denn jeder reagiert mit swingenden Akkorden auf den jeweiligen anderen Mitspieler. Aus dem Schlager „I´m An Old Cowhand“ macht die Band einen groovigen Jazz Lounge Song mit einem sehr bluesigen Gitarrensolo von Helmut Kagerer. Ein weiteres Highlight ist der Song „Wait Bait“, bei der Ralph Lalama eine auf und absteigende Melodie spielt, dies erinnert an eine Filmmusik aus einem französischen Film der 50er bis 60er Jahre. Hier sticht vor allem das fliegende Solo von Andy McKee heraus, welches den perfekten Nährboden für weitere solistische Solos für Ralph Lalama bildet.

Die ist also eine CD von einen sympathischen Mann für einen guten Abend für eine Käseplatte und einen guten Glas Rotwein.

 

Die CD ist bei Alessa Records erschienen

 

http://www.alessarecords.at/jazz-art

 

Mehr Infos über Ralph Lalama findet ihr hier:

 

http://ralphlalama.com/

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