CD-Review: Victoria Pohl Mr. Hähnry
Im letzten Jahr habe ich mich auf meinem Blog etwas rargemacht, das liegt daran, dass ich seit Februar 2023 Radiomoderator bei Jazztime Nürnberg bin. Ihr könnt meine bzw. auch die Sendungen meiner Kollegen Michael Bader und Victoria Pohl hier nachhören.
Jazz Time - Jazzstudio Nürnberg
Heute möchte ich sehr gerne das neue Album Mr. Hähnry von meiner Kollegin Victoria Pohl vorstellen. Victoria ist eine versierte Pianistin. Das erste Mal sah und hörte ich ihr Trio im Dezember 2022 im Jazzstudio Nürnberg. Die originelle und einfallsreiche Musik hat mir von Anfang sehr gut gefallen. Victoria spielte eigene Stücke, die musikalisch sehr vielseitig waren.
Nähere Informationen zu Victoria findet ihr hier:
Ihr Album Mr. Hähnry wurde im Mai 2022 mit Felix Wiegand am Bass und Florian Kettler am Schlagzeug in München aufgenommen. Das Album besticht durch abwechslungsvolle Kompositionen aus Balladen, Swingern und souligen Songs.
Hier ein paar Eindrücke von mir zu meinen Lieblingssongs aus Mr. Hähnry:
Gleich zu Beginn, schafft es Victoria, mit gekonnten und treibenden Variationen im Stück „Reminding“ den Zuhörer zu fesseln. Die Melodie geht unmittelbar ins Ohr. Die Titelnummer „Mr. Hähnry“ bezieht sich auf einen störrischen Hahn- die genaue Geschichte könnt ihr in meinem Interview mit Victoria auf Jazztime Nürnberg vom April 2023 nachhören. Man kann den störrischen Hahn sehr genau raushören, dazu passt auch die soullastige Begleitung von Felix und Florian.
Mein persönliches Highlight der Platte ist „Where Are You. Die Melodie wird sehr intensiv mehrmals gespielt, welche direkt ins Herz geht und ausgesprochen einprägsam ist. Am Ende gibt es, gegen Ende des Liedes, ein berührendes Duett mit Felix. Auch die Swing-Piano-Freunde kommen auf der Aufnahme nicht zu kurz, denn in der Nummer „I Wanna Be Happy“ spielt Victoria federleichten Swing im Stile von Oscar Peterson, sehr filigran und genau auf den Beat. Eine Nummer, die beim Hören Spaß macht. Ein emotionales Highlight ist für mich der Song „Adieu“, denn hier spielt Victoria die Melodie sehr intensiv- man spürt beim Hören den schweren Abschiedsschmerz. Victoria hat auch eine große Liebe zur französischen Musik, welche sie gekonnt in der Abschlussnummer „Morosite“ als Solo zum Ausdruck bringt.
Auch die anderen Songs bestechen durch eine hohe musikalische Qualität, man merkt, dass das Trio bei der Aufnahme sehr gut aufeinander abgestimmt war. Die Abläufe passen perfekt und die drei harmonieren musikalisch hervorragend zusammen. Nähere Informationen zur CD findet ihr hier:
Wer originelle und persönliche Piano-Musik hören möchte und nicht die hundertste Version von „Wave“ oder einem anderen Standard, der sollte sich diese schöne von CD von Victoria Pohl unbedingt kaufen.
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