Lisa Bassenge Album "Borrowed and Blue"

Lisa Bassenge Album "Borrowed and Blue"

Man bekommt als Blogger viele interessante Sachen zugeschickt, leider lässt es die Zeit nicht zu, alles zu hören und hier auch zu würdigen. Aber als ich die CD von Lisa Bassenge in meinem CD-Player abspielte, wurden meine Ohren ganz hellhörig.

Lisa Bassenge ist 1974 in Berlin als Tochter eines Deutschen und einer Iranerin geboren worden. Nach ihrem Abitur studierte sie Gesang an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin. Während ihres Studiums lernte sie Paul Kleber kennen, der zu einem festen musikalischen Begleiter für Lisa Bassenge wurde. Seit 1995 ist Lisa Bassenge mit ihrem Trio unterwegs anfangs mit Paul (bis 2014) Kleber am Bass und Andreas Schmidt (bis 2003) am Klavier. Das Trio veröffentlichte drei Alben auf minor Music.

Lisa Bassenge ist eine vielseitige Künstlerin, die in vielen Genres zu Hause ist. So interpretiert Lisa Bassenge alte deutsche Chansons, Jazz-Standards, aber auch Country-Songs.

Das neue Album heißt „Borrowed and Blue“. Blue beschreibt dabei die intime Stimmung ihres Trios und „Borrowed“ sind ausgeliehene Songs und Lisa Bassenges Umgang mit ihnen. Das Schöne an den Aufnahmen: Es sind keine häufig gespielten Standards, sondern sehr unterschiedliche Lieder, wie z.B. GRANDMA`S HANDS, STILL CRAZY AFTER ALL THESE YEARS oder auch RAMBLING MAN, dies sind Lieder, die im Trio-Kontext sehr selten gespielt werden. Es ist auch kein Heilwelt-Album, sondern auch die dunklen und verborgenen Seiten kommen im Album zum Tragen.

Lisa Bassenges Begleiter der Schwede Jacob Karlzon und der Däne Andreas Lang setzen an den richtigen Stellen der Lieder die musikalischen Ausrufzeichen. Sie begleiten mal bluesig, funky, mal sehr balladesk Lisa Bassenge. Gerade das Fehlen des Schlagzeugs gibt Lisa Bassenge die Möglichkeit, den offenen Raum mit ihrer Stimme auszufüllen und so den Liedern die richtige Grundstimmung zu geben.

 

Obwohl es nicht ihre Lieder sind, meint man, dass alle Lieder von Lisa Bassenge stammen. Sie macht sich die Lieder zu eigen. Das Album passt in keine Kategorie, es spricht für sich. Es arbeitet mit Stimmungen und Bildern und lädt den Zuhörer ein, sich seine eigenen Bilder zu bilden.

Das neue Album könnt ihr hier erwerben:

https://www.amazon.de/Borrowed-Blue-Lisa-Bassenge/dp/B07G1Z1CG6.

 Jazzreporter: Hallo Lisa, schön, dass du für Jazzreporter Zeit gefunden hast.

Lisa Bassenge: Vielen Dank für Euer Interesse.

JP: Wann hattest du zum ersten Mal die Idee, das Album „Borrowed and Blue“ zu machen?

LB: Vor ca. 2 Jahren auf einer kleinen dänischen Insel. Der Titel „Borrowed and Blue“ ist einerseits ein Zitat aus dem bekannten Hochzeitsbrauch (something old, something new, something borrowed, something blue), andererseits passt er zur Musik, weil ich mir die Lieder ja sozusagen „geborgt“ habe.

JP: Auf deinem aktuellen Album „Borrowed and Blue“ bist du nur mit einem Trio zu hören, wie kam es dazu?

LB: Mich reizt seit jeher das Musizieren in kleinsten Besetzungen.

JP: Würdest auch mal ein Big-Band-Album aufnehmen oder füllst du dich in der kleineren Besetzung wohler?

LB: Ich würde super gern mal ein Bigband-Album aufnehmen. Das ist allerdings auch eine Kostenfrage.

JP: Die Lieder enthalten eine breite stilistische Bandbreite von Popklassikern, Country und Great American Songs. Wie hast du die 10 Lieder für das neue Album ausgewählt?

LB: Die Stücke haben mein Mann Andreas und ich ausgesucht, sie alle haben irgendwie mit uns zu tun und haben uns auf unserem Weg als Musiker begleitet und geprägt. Sei es Patsy Clines Song „Three Cigarettes In An Ashtray“, zu dem wir unsere ersten gemeinsamen Reisen im Auto unternahmen, oder Paul Simons „Still Crazy After All

 JP: Was ist deine Meinung zur Berliner Jazzszene? Gibt es in Berlin ausreichend Möglichkeiten für Sänger aufzutreten?

LB: Die Berliner Szene ist groß und vielfältig, es gibt viele kleine Clubs und auch größere Läden zum Auftreten.

JP: Was ist deine Meinung zum Thema „Social Media“ in der Musikbranche?

LB: Heutzutage funktioniert das Marketing ja fast nur noch über die sozialen Netzwerke.

JP: Was sind deine nächsten Schritte?

LB: Im November gehen wir auf Deutschlandtour und im Frühjahr/Sommer 19 folgen dann Festivals und ein paar Konzerte in Österreich.

 

Lisa Bassenge tritt am 30.11.2018 im Jazzclub Bix in Stuttgart auf. Das solltet ihr nicht versäumen.

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